Yoga-Hilfe bei Erkältung

In der kalten Jahreszeit ist der grippale Infekt wieder stark im Kommen. Was ist der grippale Infekt und wie kann Yoga helfen?

 

 

Die vermutlich häufigste Erkrankung ist der grippale Infekt. Erwachsene werden von dieser Krankheit jährlich etwa ein- bis zweimal befallen, Kinder deutlich öfter. Obwohl die Symptome ähnlich sind, darf der grippale Infekt nicht mit einer "echten" Grippe verwechselt werden, die eine deutlich ernstere Erkrankung ist. 

 

Die im allgemeinen rund eine Woche dauernde Erkältung wird meist durch Viren hervorgerufen, die besonders die Schleimhäute und Atemwege befallen. Eine Ansteckung erfolgt durch engen Kontakt mit erkrankten Personen. 

 

Oft wird allgemein das Vorhandensein der Krankheitserreger für das Ausbrechen der Krankheit verantwortlich gemacht. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass das Immunsystem des Körpers darauf eingestellt ist, Krankheitserreger zu bekämpfen. Nur wenn das Immunsystem geschwächt ist kann es zum Ausbruch der Krankheit kommen. So müssen wir beim Umgang mit dem grippalen Infekt zwischen zwei Ebenen unterscheiden, der Vorbeugung und der Unterstützung der Heilung. 

1. Vorbeuge

Wenn man gesund ist, gilt es, das Immunsystem zu stärken bzw. eine Schwächung zu vermeiden. 

 

a.) Vermutlich der stärkste die körpereigene Krankheitsabwehr beeinflussende Faktor ist der geistige Bereich: Menschen die unter Stress stehen, von Ängsten erfüllt oder sehr reizbar sind, werden wesentlich häufiger krank als ausgeglichene Menschen. Hier kann der geistige Bereich des Yoga von wertvoller Hilfe sein.

 

b.) Fehlerhafte Ernährung oder allgemein zu viel Essen können ebenfalls die Immunabwehr des Körpers entscheidend schwächen. Eine interessante Aussage eines Arztes: "Der innere Arzt macht sich täglich daran, den Körper zu reinigen und zu stärken. Wenn wir ihn ungehindert arbeiten lassen, werden wir kaum jemals krank werden. Das große Geheimnis ist, dass der innere Arzt erst dann zu arbeiten beginnen kann, wenn wir mehrere Stunden nichts gegessen haben, also, wenn die Verdauungsarbeit abgeschlossen ist." Mit diesem Wissen könne wir versuchen, die Zeiten in denen wir keine Nahrung zu uns nehmen, allmählich zu verlängern. So sagt eine ayurvedische Empfehlung, die mit der Aussage des zitierten Arztes übereinstimmt, dass man täglich siebzehn Stunden fasten soll. Wenn man also relativ früh zu Abend isst und das Frühstück später als gewöhnlich einnimmt oder überhaupt ausfallen lässt, kommt man also beispielsweise zwischen 18 und 11 Uhr am nächsten Tag auf siebzehn Stunden, in denen man keine Nahrung zu sich nimmt. 

 

c.) Bewegung und Körperübungen sollen ein fixer Bestandteil des persönlichen Gesundheitsprogramms sein: So könnte man etwa abwechselnd einen Tag eine sanfte Ausdauersportart, wie Joggen, Wandern oder Schwimmen betreiben und am nächsten Tag Asanas üben. Es gibt keine Art der Körperertüchtigung, die Asanas gleichkommt!

 

d.) Die richtige Atmung und Yoga Atemübungen versorgen den Körper einerseits mit Energie und haben andererseits eine beruhigende Wirkung.

2. Bei Erkrankung

 

Wenn die Erkältung bereits eingetroffen ist, braucht der Körper alle verfügbaren Kräfte, um mit der Krankheit fertig zu werden. Deshalb fühlt man sich sehr matt und müde und hat zumeist keinen Appetit. Yoga empfiehlt, wenn die Krankheit bereits ihren Lauf genommen hat, den Körper durch die folgenden Maßnahmen zu unterstützen:

 

a.) Viel ruhen. Mehrmals täglich Yoga Tiefenentspannung üben, verbunden mit geistigem Leer-Machen. 

 

b.) Viel trinken, allerdings keine Milchprodukte zu sich nehmen. 

 

c.) Wenig essen, bis vollständig fasten. 

 

d.) Den Körper durch Yoga Reinigungstechniken bei der Selbstreinigung unterstützen. Einlauf, Nasenspülungen, mehrmals täglich Zähneputzen und ausspülen.

 

e.) Inhalieren mit Wasserdampf und mit lauwarmen Salzwasser gurgeln. 

 

f.) Immunkraftstärkende Mittel aus der Naturheilkunde einnehmen. 

 

g.) Für Frischluft sorgen, sanfte Atemübungen. 

 

h.) Die Krankheit zulassen, sich für die Reinigung öffnen. 

Wie die meisten anderen Erkrankungen birgt auch eine einfacher Erkältung das Potenzial einer Reinigung auf tiefer Ebene. Man wird zum Innehalten und Innenschau gezwungen und dem Alltag entrissen. Neben den Dingen, die man tun kann um die Heilung zu unterstützen, tut der erkrankte Mensch gut daran, die Botschaft der Krankheit zu erkennen und die körperliche Schwäche und die erzwungene Phase der inneren Einkehr für sein persönliches Wachstum zu nutzen. Dies geschieht am Besten, wenn man sein "unbedingt schnell wieder gesund werden" loslässt und auf die innere Stimme hört, auf Ideen, Einsichten und neue Sichtweisen, die in der Zeit der erzwungenen Ruhe entstehen. Auf diese Weise wird man aus der Krankheit nicht nur mit neuen Lebensenergien, sondern auch als gereifter Mensch hervorgehen.


Gefällt dir dieser Text? Teile ihn auf Facebook oder versende einen Link per E-Mail!