Chin und Gyana Mudra

Hasta Mudras, die Mudras, die mit den Händen (hasta) bzw. Fingern durchgeführt werden, eignen sich gut für die Meditation. Die folgenden beiden Hasta Mudras sind sehr einfach und können zu den meisten Meditationstechniken, die in sitzender Stellung durchgeführt werden, angewendet werden.

 


Chin Mudra, das Symbol des Bewusstseins

Chin bedeutet Bewusstsein - Chin Mudra ist das „Zeichen der Bewusstheit“. Dieses Mudra wird in der Meditation, während der Trataka-Übung und während Pranayama mit der freien Hand durchgeführt.


Prana, das normalerweise über die Fingerspitzen entladen wird, wird hier teilweise in den Körper zurückgeleitet, bestimmte Nadis werden miteinander verbunden. Der Daumen symbolisiert das universelle Selbst, der Zeigefinger das individuelle Selbst. Das Berühren der beiden Finger steht für das Vereinigen des individuellen und des universellen Selbst, das Ziel des Yoga. Die drei gestreckten oder leicht gekrümmten Finger symbolisieren die drei Gunas, die Eigenschaften der manifestierten Natur.

Durchführung

  1. Sitze in Siddhasana oder Padmasana mit auf-rechtem Rücken und Kopf
  2. Führe bei beiden Händen die Daumen mit den jeweiligen Zeigefingern zusammen, sodass diese Finger einen kleinen Kreis bilden. Die Zeigefinger-Spitze kann entweder an die Daumenwurzel, in das Daumengelenk oder an die Daumenspitze gelegt werden.
  3. Die restlichen Finger sind gestreckt oder leicht gekrümmt.
  4. Lege die Hände so, dass die Handrücken auf dem jeweiligen Knie liegen und die Arme fast gestreckt sind. Die Handflächen sind so nach oben gerichtet.

 


Gyana Mudra, das Symbol des Wissens

Gyana  (oder Jnana) bedeutet Weisheit, intuitives Wissen; Gyana Mudra ist das „Zeichen der Weis-heit“. Dieses Mudra unterscheidet sich nur in einem Punkt von Chin Mudra: Hier sind die Hände so gedreht, dass die Handflächen nach unten weisen, die Handballen liegen auf den Knien.


Für Meditation usw. kann man zwischen Chin Mudra und Gyana Mudra frei wählen.

 

 

Auszug aus "Ganzheitlicher Yoga" von Arjuna P. Nathschläger

 



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