Atem-Meditation

Die Atem-Meditation bzw. die Atembeobachtung ist Haupttechnik in der buddhistischen Tradition. Sie ist eine der einfachsten und gleichzeitig wirksamsten Meditationstechniken.

 

Durchführung

  1. Atme im freien, natürlichen Rhythmus. Beeinflusse die Atmung nicht. Beobachte sie nur.
  2. Beobachte deine Atmung mit ausschließlicher, gleichbleibender und ungebrochener Aufmerksamkeit. Begleite deine Atmung mit der Aufmerksamkeit, beim Einströmen und beim Ausströmen.
  3. Beobachte genau die Umkehrpunkte der Atmung, den einen nach der Einatmung, den anderen nach der Ausatmung. Entsteht eine kleine Pause nach der Ausatmung?
  4. Werde dir der subtilen Feinheiten deiner Atmung bewusst, lerne deine Atmung tiefer kennen: Bewegt sie sich schnell oder langsam, regelmäßig oder unregelmäßig, fühlt sie sich schwer oder leicht an? Werde zum Zuschauer deiner Atmung.

 


Ujjayi

Die Yoga-Technik "Ujjayi" kann helfen, die Atmung noch mehr in den Mittelpunkt deiner Achtsamkeit zu bringen. Bei dieser Technik atmet man mit einem sanften, reibenden Geräusch ein und aus.

 

Der Konsonant H entsteht aus der gleichen Stellung des Kehlkopfes. Bei Ujjayi ist es ebenso, nur mit geschlossenem Mund. Sprich einigemale "Ha", wobei das "H" länger sein soll als das nachfolgende "a".


Ujjayi soll nicht zu vernehmlich sein, sondern sehr fein, so leise, dass es eine Person, die neben dir sitzt, kaum noch hören kann. Wichtig ist auch, dass beim Erzeugen des Ujjayi-Klanges keine Spannung im Atemsystem und im Hals entsteht.

 


Buddha über Atem-Achtsamkeit

Der Buddha sagte über die Atem-Achtsamkeit: "Die Sammlung in der Achtsamkeit bei Ein- und Ausatmung, wenn entfaltet und häufig geübt, ist friedvoll und erhaben, ein makelloser, glücklicher Zustand, und die immer wieder aufsteigenden üblen, unheilsamen Dinge bringt sie auf der Stelle zum Schwinden und zur Ruhe."

 

Und, die Technik der Atemachtsamkeit beschreibend:
"Da ist, ihr Mönche, ein Mönch in den Wald gegangen oder zum Fuß eines Baumes oder in eine leere Behausung. Mit untergeschlagenen Beinen setzt er sich nieder, den Körper gerade aufgerichtet, die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig haltend. Achtsam atmet er ein, achtsam atmet er aus. Lang einatmend, weiß er: Ich atme lang ein; lang ausatmend, weiß er: Ich atme lang aus; kurz einatmend, weiß er: Ich atme kurz ein; kurz ausatmend, weiß er: Ich atme kurz aus. So übt er sich. Den ganzen Atem-Körper empfindend, werde ich einatmen, so übt er sich. Den ganzen Atemkörper empfindend, werde ich ausatmen ... So weilt der Mönch bei der Atmung in Betrachtung der Atmung, eifrig, wissensklar und achtsam, nach Überwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt.
Derart entfaltet, derart häufig geübt, hat die Achtsamkeit bei Ein- und Ausatmung reiches Ergebnis, reichen Segen."

 

 

Weitere Meditationstechniken findest du in "Yoga fürs Leben" und im "Handbuch Meditation".

 


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