S,M,L und XL sind Begriffe, die wir von Kleidergrößen kennen. Aber unter Yoga XL kann sich fast niemand etwas vorstellen. Dabei ist es ganz einfach! Yoga XL ist für alle Menschen, die ein bisschen mehr Speck auf den Rippen haben als die üblichen Yogis. Für all jene, die sich unter Gleichgesinnten einfach wohler fühlen und vor allem auch eine Yogalehrerin XL haben möchten, die genau weiß wie es sich anfühlt, wenn der zu große Bauch im Weg ist. Oder sich der Drehsitz aufgrund der dicken Oberschenkel nicht so ausführen lässt wie es überall gelehrt wird.
Interessant wird es auch dann, wenn man in den Schulterstand oder in die Brücke geht. Ich könnte die Liste der unangenehmen oder für andere Menschen komisch aussehende Dinge weiterführen, aber stattdessen stelle ich die Frage, warum dicke Menschen überhaupt Yoga üben sollen?
Yoga stärkt die Muskulatur, bringt Standfestigkeit, das Selbstbewusstsein wächst, da das Selbstvertrauen gestärkt wird und sich dadurch auch die Körperhaltung verbessert. Rücken- und Kopfschmerzen verschwinden. Schulter- und Nackenverspannungen werden reduziert, die Gelenke werden geschont aufgrund der körpergerechten Ausführung. Der Gleichgewichtssinn wird geschult und der Stoffwechsel angeregt. Mehr Energie und neue Vitalität stellt sich im Körper ein und das Immunsystem wird gestärkt. Man lernt seinen Körper immer wieder neu kennen und akzeptieren wie er ist.
Wer regelmäßig übt wird bemerken, dass Yoga nicht nur auf den Körper wirkt. Intuition und Lebensumstände bessern sich und die Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Umwelt werden positiv verändert. Oft entstehen sogar neue Perspektiven im Leben und die Verantwortung vor allem seinem Körper gegenüber kann wieder bewusst gelebt werden.
Ich denke, dass ein dicker Mensch vor allem den Spaß an der Bewegung wieder neu entdeckt und motiviert wird, trotz zusätzlicher Kilos mit seinem Körper Dinge zu schaffen, die bis jetzt unmöglich erschienen - have fun!
Der Drehsitz:
Setze dich auf ein Kissen, sodass dein Becken leicht nach vorne kippt. Dadurch wird die Aufrichtung deiner Wirbelsäule besser. Strecke das linke Bein aus und ziehe die Fußschaufel zu dir. Stell dein rechtes Bein auf der linken Seite des linken Beines in Höhe der Kniescheibe ab. Wenn das aufgrund deiner Konstitution nicht möglich ist, dann stelle dein rechtes Bein einfach rechts neben deinem linken Bein auf. Greife mit der rechten Hand deinen Bauch und ziehe ihn nach rechts, während du dich gleichzeitig mit dem Oberkörper nach rechts drehst. So bekommt der Bauch mehr Platz und die Wirbelsäule eine intensive Dehnung. Du stützt sich mit der rechten Hand entweder auf dem Boden oder auf einem Block ab. Die linke Hand bringst du an das rechte Knie. Die Schultern ziehen zum Boden und dein Kinn und Brustbein bilden eine Linie.
Deine Wirbelsäule ist gerade und dein Blick geht gerade nach vorne. Dein Atem ist tief und gleichmäßig.
Schließe die Augen und spüre in die wunderbare Dehnung hinein.
Wenn nötig kannst du dich an den Rand eines Stuhls setzen. Die Beine sind hüftbreit geöffnet und berühren mit beiden Füßen den Boden. Ziehe auch hier den Bauch mit der rechten Hand nach rechts, lege die linke Hand gleichzeitig auf den rechten Oberschenkel oder das rechte Knie. Die rechte Hand kann ruhig über die Stuhllehne gelegt werden. Auch hier bilden Kinn und Brustbein eine Einheit und der Blick geht ebenfalls nach vorne. Schließe die Augen und verweile einige Atemzüge in dieser Position. Dann übe die andere Seite.
Wirkungen:
körperliche Ebene:
geistig-energetische Ebene:
Die Krieger-Stellung:
Stelle dich hüftbreit an den vordersten Rand deiner Yogamatte. Wenn dein Gleichgewichts nicht so gut ist, dann kannst du deine Füße noch ein bisschen weiter auseinander stellen. Nun stellst du dein linkes Bein gestreckt nach hinten, sodass dein rechtes Bein mit deinem rechten Knie maximal einen rechten Winkel bildet. Dein Kniegelenk ist über dem Fußgelenk ausgerichtet. Sollte dir das zu tief sein, dann komme etwas nach oben. Die Hüfte ist weit geöffnet und die Oberschenkel drehen nach außen. Die Arme streckst du nun kraftvoll parallel zum Boden nach vorne und hinten aus. Die Schultern ziehen Richtung Boden und sind entspannt. Atme tief und gleichmäßig durch die Nase, schaue gerade nach vorne und nimm die Kraft dieser Asana bewusst wahr.
Wirkungen:
körperliche Ebene:
geistig-energetische Ebene:
Die Autorin: Manuela Wafzig
Danke fürs Teilen!