Vishuddha Chakra (Kehlkopf-Chakra)

Das 5. Chakra liegt im Halsraum - es steht für Reinigung, Kommunikation und Öffnung für die spirituellen Dimensionen.

Im Halschakra befindet sich das Zentrum der Kommunikation und des kreativen Selbstausdrucks, der Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Für unsere Beziehungen heißt das, dass die Vishuddha-Energie uns hilft, durch Gespräche Harmonie in unsere Umwelt zu bringen.

 

Das Vishuddha-Chakra steht für Bewusstseins-Qualitäten, die bewirken, dass sich der Mensch für die feinstoffliche Dimensionen öffnet und die Botschaften der inneren Stimme und geistige Inspiration empfangen werden können.

 

Vishuddha bedeutet Reinigung. Dieses Chakra hat die Kraft und Aufgabe, den Menschen von physischen und psychischen Giften zu befreien. So lange geistige Gifte wie Hass, Neid und Missgunst unseren Astralkörper belasten, können wir nicht zum Licht des Gottesbewusstseins gelangen. Das erwachte Vishuddha Chakra lässt den Menschen über die Polarität hinaus wachsen, sodass Gift und Nektar eins werden.

Symbole und Elemente

Vishuddha wird als violett, blau oder weiß erfahren, es hat sechzehn Blütenblätter, die mit den sechzehn Sanskrit-Vokalen assoziiert werden, das Bija-Mantra (Samen-Mantra), das Vishuddha aktiviert, ist HAM.

 

Das Hals-Chakra ist mit dem Element Äther bzw. Raum verbunden.

Aktiviertes Kehlkopfchakra

Das aktivierte Halschakra äußert sich in einer starken Kommunikationsfähigkeit, in der Fähigkeit, sich und andere zu verstehen, und sich gut und kreativ auszudrücken. Der Mensch mit einem aktivierten Vishuddha- Chakra ist sprachgewandt, hat eine schöne Stimme und geht mit seinen Worten sehr bewusst um, auch im Sinne der Wahrhaftigkeit.

 

Bei einem vollständig geöffneten Halschakra werden Gefühle, Gedanken und innere Erkenntnisse ohne Furcht offen ausgedrückt. Man ist in der Lage, Schwächen ebenso wie Stärken zu zeigen. Ein aktives Halschakra befähigt den Menschen, zuzuhören. Er ist diskussionsfreudig und in der Lage, über seine Gefühle zu reden. Menschen mit einem ausgeglichenen

Halschakra sind sehr kreativ und offen für Inspirationen.

Blockiertes Kehlkopfchakra

Körperliche Symptome bei einem blockierten Halschakra sind Schilddrüsenerkrankungen, Hals- und Nackenschmerzen, Verspannungen in Nacken und Schultern, Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse und damit einhergehende

Störungen wie z. B. Nervosität bzw. Antriebsschwäche. Es können Sprachstörungen wie z.B. Stottern entstehen. Auch

Hemmungen und ein Mangel an Ausdrucksvermögen weisen auf Probleme in diesem Bereich hin.

 

Menschen, deren Halschakra blockiert ist, sind nicht in der Lage, sich verständlich zu machen, ihre Ideen, Meinungen und Vorstellungen auszudrücken und so den verbalen Austausch mit anderen zu pflegen. Diese Hemmung äußert sich in Scheu, Sprachblockaden und auch der Unfähigkeit, dem anderen zuzuhören.

 

Ist das Halschakra disharmonisch, so kann das Leben und können die Gefühle nicht angenommen werden; es entsteht Misstrauen:

Man betrachtet die Welt als einen feindlichen Ort, man ist vorsichtig und hat negative Erwartungen hinsichtlich dessen, was auf einen zukommt. Man erwartet eher Feindseligkeit, Gewalt oder Demütigung und nicht Liebe und Offenheit. Da man mit diesen Erwartungen ein negatives Kraftfeld um sich aufbaut, zieht man auch negative Erfahrungen an, die wiederum dazu beitragen, dass sich negative Erwartungen entwickeln - ein Teufelskreis.

Organe

Vishuddha steht in Verbindung mit dem Kehlkopf, den Stimmbändern und der Schilddrüse sowie auf der Ebene der Sinnesorgane mit dem Gehör.

 

Die Schilddrüse produziert unter anderem das Hormon Thyroxin, das für Wachstum, Entwicklung und Nervenfunktion verantwortlich ist. Sie steuert den Energieverbrauch/Stoffwechsel und die Entwicklung des Körpers. Die Nebenschilddrüse steuert den Kalziumspiegel des Blutes. Kalzium gibt Knochen und Zähnen Festigkeit und spielt eine wichtige Rolle bei

der Reizübertragung im Nervensystem.

Über Lalana Chakra und Amrita

Ein etwa in der Höhe des Vishuddha Chakra liegendes Chakra, das besondere Bedeutung hat, ist Lalana Chakra; es liegt im hinteren Rachenraum. Lalana ist eine Art Speicher für den astralen Unsterblichkeitsnektar „Amrita“. Mit diesem Nektar hat es folgende Bewandtnis: Durch unser Leben im Feld der Polarität, durch Emotionen, Sprechen, Sexualität und vieles mehr, geht Amrita allmählich verloren. Dies wird so symbolisiert, dass der Nektar, der Schwerkraft folgend, nach unten träufelt und schließlich im Feuer des Manipura Chakra verloren geht, ähnlich wie ein Tropfen Wasser auf einer Herdplatte zischend verdampft. Durch dieses Verlorengehen des Amrita altert der Mensch. Diese Zusammenhänge wurden im Yoga nicht nur erkannt, sondern es wurden Techniken entwickelt, die den Verlust des Amrita (zumindest teilweise) verhindern können.

Die wichtigste dieser Techniken ist Viparita Karani.

Stärken und Aktivieren des Vishuddha

Asanas, die Vishuddha stärken, sind alle Übungen des Schulterstand-Zyklus sowie alle rückwärts beugenden Stellungen, sofern durch Zurücklegen des Kopfes der Vishuddha-Raum geöffnet wird. Weiters der Löwe und Nackenübungen.

 

Fortgeschrittene Techniken zur Erweckung von Vishuddha sind alle Pranayamas, insbesondere wenn sie mit den Bandhas durchgeführt werden, Khechari Mudra, Ujjayi Pranayama und Viparita Karani Mudra.

Ein Beitrag von Arjuna P. Nathschläger und Stefan Damm


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