Manipura bedeutet „Stadt (pura) aus Edelsteinen (mani)“ – die Edelsteine stehen für das Strahlen, das Leuchten, das die Energie dieses Chakras ausdrückt.
Dieses Chakra ist Sitz unserer Persönlichkeit und der bewussten Gestaltung unseres
Lebens, der Einflussnahme und Macht. Hier werden die vitalen Antriebe und Wünsche der unteren Chakras verarbeitet und transformiert sowie Gefühle und Erfahrungen in die Gesamtpersönlichkeit integriert. Wärme, Kraft und Fülle, Harmonie mit uns selbst und dem Leben erfahren wir, wenn unser drittes Chakra harmonisch arbeitet.
Das Thema, die Lernaufgabe des Solarplexuschakra ist die Verarbeitung und das Integrieren von Gefühlen und Erfahrungen, welche schließlich zur Entfaltung der Persönlichkeit, zur Gestaltung des Seins führt. So kann innere Kraft, Fülle und Weisheit entstehen.
Manipura liegt in der Lendenwirbelsäule in der Höhe des Nabels bzw. leicht darüber, auf Höhe des Sonnengeflechts (Solar-Plexus).
Manipura ist dem Feuerelement zugeordnet, die mit diesem Element verwandten Prinzipien Licht, Wärme, Energie und
Aktivität, aber auch Leistung und Macht entstehen aus Manipura.
Entsprechend dem Feuer-Element finden wir in diesem Chakra die Farben orange, rot und gelb. Manipura hat zehn Blütenblätter, das Bija-Mantra (Samen-Mantra) ist RAM.
Manipura ist der Sitz der Tatkraft und der Willenskraft. Hier wurzeln Verantwortung, Identität, Macht, das Ego sowie Kampf, Wut und Aggression. Die Manipura-Ebene ist von Aktivität und Vitalität gekennzeichnet, aus ihm entsteht das Selbstwertgefühl und innere Kraft. Während die unteren beiden Chakras tamas-orientiert sind, steht Manipura im Zeichen des Rajas, der Aktivität, der Bewegung und Veränderung.
Es steht für die Entwicklung des „Ich“ und die Durchsetzungskraft in der äußeren Welt, aber auch für die Transformation der
inneren Impulse, der vitalen Antriebe und Wünsche.
Manipura beeinflusst direkt das Verdauungssystem, die Bauchspeicheldrüse, Leber, Milz, Galle sowie das Sonnengeflecht. Auch das vegetative Nervensystem bezieht seine Energie aus der „Edelsteinstadt“. Von den Sinnen wird dem Manipura Chakra der Sehsinn zugeordnet.
Wesentlich für dieses Chakra ist auf der physischen Ebene die Kraft und Fähigkeit der Umwandlung von grobstofflicher Nahrung in Energie – diese Kraft, das „Verdauungsfeuer“ wird als Agni bezeichnet. Auf geistiger Ebene sorgt die Manipura-Energie als Samana-Vayu für das Aufarbeiten von Eindrücken, auf energetischer Ebene für das Umwandeln von Ida und Pingala-Energien zu Kundalini-Shakti: Das Erwachen der Kundalini ist zu einem großen Teil von der Energie in Manipura abhängig. Meditation auf Manipura Chakra führt zu einem tiefen Verstehen des eigenen Körpers; ein erwachtes Manipura Chakra lässt den Körper leuchtend und frei von Krankheit werden.
Ein Mensch mit einem entwickelten Solarplexuschakra verfügt über die natürliche Energie, die man zum Erreichen seiner Ziele
benötigt. Speziell wenn sich Widerstände in den Weg stellen, verfügt ein Mensch mit dem aktivierten Chakra über die Kraft, Energie und dem Willen, diese zu beseitigen und weiter zu gehen.
Da der Solarplexus den Fluss zwischen Gefühl und Verstand herstellt, kann ein Mensch mit einem aktivierten Solarplexuschakra sehr gut mit Gefühlen umgehen. Anstatt von ihnen „überrollt“ zu werden, stellt er eine Verbindung zum Verstand her, der die Emotionen verstehen, reflektieren und um wichtige Gedankenimpulse bereichern kann. Umgekehrt bleiben Gedanken keine abgehobene intellektuelle Spinnerei, sondern werden emotional verwurzelt, befruchtet und können so greifbar umgesetzt werden.
Ein Mensch mit ausgeglichenem Solarplexuschakra ruht in seiner Mitte und wirkt auf seine Umwelt stabil. Es ist ein tatkräftiger Mensch, der Entscheidungen trifft und Verantwortung übernimmt. Er reagiert sensibel
und folgt bei seinen Entscheidungen seiner Intuition. Diese Menschen sind auch sehr einfühlsam und offen für die Probleme
anderer. Medial veranlagte Menschen können hier ihre telepathischen Fähigkeiten verstärken, sie haben den sogenannten
Röntgenblick.
Blockaden in diesem Chakra äußern sich körperlich durch Verdauungsstörungen, Magenprobleme, Diabetes und Übergewicht. Seelisch kommt die Blockade durch Aggressivität, Unsicherheit, Schlafstörungen und Albträume zum Ausdruck.
Die Blockade kann sich entweder als Kraftlosigkeit und Gleichgültigkeit oder als verzerrter Machtwille, der vor Manipulation,
Täuschung und Intrigen nicht zurückschreckt, äußern.
Die aggressionslose Variante ist in Wirklichkeit nicht frei von Ärger oder Wut - diese Gefühle werden lediglich abgeschnitten
und nach innen gerichtet. Die Folge können nicht nur gesundheitliche Probleme sein, sondern auch zwischenmenschliche
Spannungen, die sich in plötzlichen Wutausbrüchen äußern können. Weiterhin ist es wahrscheinlich, dass ein Mensch mit
diesem blockierten Chakra die „hauseigenen“ Aggressionen in die Umwelt projiziert, und daraus Gefühle von Angst und Paranoia ableitet.
Der verzerrte Machtwille ist voll und ganz auf seine eigenen egoistischen Ziele fixiert. Was er nicht bekommt, wird „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ eingefordert. Ob als tyrannischer Hausherr oder als schwarzmagischer Energiebeschwörer - immer steht für einen solchen Menschen das eigene Interesse vor dem der anderen.
Unser Geist und unser Körper senden Signale, wenn das Manipura Chakra blockiert ist. Auf der geistigen Ebene können mangelndes Selbstbewusstsein, übertriebener Ehrgeiz und Leistungsdenken, Rücksichtslosigkeit, Ess- und Schlafstörungen und blockierte
Gefühle sein; Krankheiten, die aus dieser blockierten Manipura-Energie entstehen können, umfassen etwa Magenerkrankungen, Verdauungsstörungen, Übergewicht, Sodbrennen, Erkrankungen von Leber, Milz und Gallenblase, Gelbsucht, Schmerzen in der Lendenwirbelsäule, Nervenerkrankungen und Diabetes mellitus.
Viele Techniken des Hatha Yoga sind geeignet, unser Energiezentrum zu stärken und zu erwecken. Wir stellen dir hier ein
kleines Übungsprogramm vor, das sich auf dieses Chakra konzentriert:
Beginne mit deinem Lieblingsmantra und einer Anfangsentspannung/einer kurzen Meditation.
Kapalabhati, der reinigende Feueratem, am besten 3 Runden
Wärme deinen Körper mit 6 Runden Surya Namaskar (Sonnengebet) auf.
Pascimottanasana, die Vorwärtsbeuge im Sitzen: Halte die Stellung, je nach deinem Übungsfortschritt und verfügbarar Zeit, 3 bis 10 Minuten.
Dhanurasana, der Bogen: Halte die Stellung nach Möglichkeit eine Minute lang.
Ardha Matsyendrasana, der halbe Drehsitz - für besondere Wirksamkeit kannst du auch diese Stellung etwas länger halten , etwa 3 Minuten jede Seite.
Savasana, die Tiefenentspannung: 5 – 15 Minuten
Ein Beitrag von Arjuna P. Nathschläger und Stefan Damm
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