Der Schiffbrüchige

Der einzige Überlebende eines Schiffbruches wurde an den Strand einer kleinen, unbewohnten Insel gespült. Er betete inbrünstig zu Gott, ihn aus dieser Lage zu befreien. Jeden Tag untersuchte er den Horizont, ob da nicht ein Schiff zu seiner Rettung auftauchte.


Mit größter Mühe baute er sich eine kleine Hütte aus Holzstücken, die die Wellen an den Strand trieben. Seine wenigen Habseligkeiten waren schnell in der Hütte untergebracht und fieberhaft suchte er weiter den Horizont ab.


Wenige Tage später – er fand kaum noch essbare Früchte und im Fischefangen hatte er auch kein Geschick – fand er, als er zu seiner bescheidenen Unterkunft zurückkehrte, diese in Flammen vor, eine schwarze Rauchsäule stieg empor.
„Oh Gott! Warum tust du mir das an!“ rief er voll Kummer und Verzweiflung.


Am nächsten Tag – er hatte in einer Mulde im Sand geschlafen – weckte ihn das Horn eines Schiffes, das auf seine Insel zufuhr. Es war gekommen, ihn zu retten.


„Wie habt ihr mich gefunden?“ fragte der Schiffbrüchige.
„Wir haben dein Rauchsignal gesehen!“ war die Antwort.

Aus "Die spirituelle Schatzkiste" von Arjuna P. Nathschläger

 


Man verliert leicht den Mut, wenn die Dinge schief laufen. Aber wir sollten nicht verzweifeln, denn Gott ist da, auch und besonders inmitten unseres Leidens, in unseren Schwierigkeiten. Denke das nächste Mal daran: Wenn „deine Hütte bis zu den Grundmauern niederbrennt“, so ist dies vielleicht das Rauchsignal, das die göttliche Gnade herbeiruft.

 

 


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