Ayurveda für jeden Tag

Ayurveda, die uralte indische Gesundheitslehre und die „Schwesternwissenschaft“ von Yoga sieht Nahrung als Medizin und betont die Wichtigkeit eines harmonischen Tagesrhythmus.

 

Unser Verdauungsfeuer, das Agni, durchläuft verschiedene Phasen, die bestimmen, wann und was wir essen sollten, um Körper und Geist in Balance zu halten.


Wobei Agni nicht nur die Aufspaltung der Nahrung in Moleküle und die Absorption von Nährstoffen im Magen und Darm umfasst, sondern auch den Zellstoffwechsel ausdrücklich miteinbezieht.

 

Das Frühstück

Der Morgen gehört dem Kapha-Dosha, das langsam und schwer ist.

 

Ein leichtes, warmes Frühstück unterstützt den Körper optimal.

Ideal sind warme Getreidebreie wie Haferflocken mit wärmenden und verdauungsfördernden Gewürzen wie Zimt oder Kardamom und etwas geklärter Butter (Ghee) und gedünstetem Obst.

 

Auch warme Getränke wie Ingwertee oder heißes Wasser mit Zitrone helfen, den Stoffwechsel anzuregen. Schwarzer Tee oder Kaffee sollte nur in Maßen genossen werden.


Kalte Speisen wie Müsli mit kalter Milch, Yoghurt oder rohe Früchte schwächen das noch träge Kapha-Agni am Morgen.

 

Das Mittagessen

Zwischen 10 und 14 Uhr dominiert das Pitta-Dosha – das Verdauungsfeuer ist am stärksten.

Jetzt ist die beste Zeit für eine reichhaltige, warme Mahlzeit.

 

Gemüse, Hülsenfrüchte, Reis und leicht gewürzte Gerichte geben Energie.

Jetzt ist auch die beste Zeit für die Zufuhr von Eiweiß in Form von Tofu, weißem Fleisch oder Eiern. Achte darauf, das Essen möglichst frisch zuzubereiten.

 

Das Abendessen

Am Abend kehrt das Kapha-Dosha zurück.

 

Ein leichtes, frühzeitiges Abendessen fördert erholsamen Schlaf.

Warme Suppen mit Kohlehydraten aus vollwertigem Getreide und/ oder gedünstetem Gemüse sind ideale Optionen. Schwere, fettige Speisen sollten vermieden werden.


Wichtig ist auch, mindestens 3 Stunden vor dem Schlafen zu essen, damit die Nahrung noch gut verdaut werden kann.

 

Getränke

Zum Essen solltest du immer ungefähr ein kleines Glas warmes Wasser schluckweise trinken.

Kalte Getränke, besonders kohlensäurehaltige Getränke schwächen die Verdauung im Magen, da der Mageninhalt eine bestimmte „Betriebstemperatur“ braucht und Kohlensäure häufig zu Blähungen führt.

 

Wichtige ayurvedische Prinzipien

Zwischen den Mahlzeiten sind Pausen wichtig, damit das Agni regenerieren kann. Vermeide nach Möglichkeit zu snacken und trinke stattdessen warmes Wasser, evtl. (besonders im Winter) mit Ingwer und ggf. etwas Honig oder Kräutertees.


Nimm dir unbedingt auch genügend Zeit für das Essen. Hastig, unter Zeitdruck heruntergeschlungenes Essen kommt nur grob zerkleinert im Magen an und verlangt so dem Magen viel ab. Die Folgen sind oft Magendrücken, Blähungen oder Sodbrennen.


Genauso wie es beim Yoga auch wichtig ist, wie du dich NACH der Praxis fühlst, so ist es auch wichtig zu beobachten, wie es dir nach dem Essen geht. Müdigkeit, Blähungen, Magendrücken, Sodbrennen usw. sind nicht normal und sind ein Hinweis darauf, dass du an deiner Ernährungsweise etwas ändern solltest.


Mit diesen einfachen Prinzipien unterstützt du deinen Körper, die natürliche Balance zu bewahren und Energie für deinen Alltag zu gewinnen.

 

Autorin

Rita Uibner

  • Heilpraktikerin für Psychotherapie mit staatlicher Prüfung
  • Psychologische Beraterin
  • International zertifizierte, erfahrene Yogalehrerin in der Yoga Alliance 500 Stunden (E-RYT500)
  • Yogatherapeutin (Svastha Yoga; zertifizierte Ausbildung in der Yogaalliance)
  • Psychotherapeutische Ausbildung im Internen Familiensystem (IFS) nach Dr. Richard Schwartz

 

Kontakt: www.uibner.de


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