Manifest der neuen Erde - Teil 4

Bereich 2.a: Ein neues Bildungssystem

"Die Kinder von heute erschaffen die Welt von morgen.“

Warum wir Veränderung brauchen

  • Individuelle Potenzialentfaltung ist unvereinbar mit vorgeschriebenen Lehrplänen, denn jedes Kind ist anders und muss sich auf seine eigene Weise und in seinem eigenen Tempo entwickeln können.
  • In unserem aktuellen allgemeinen Schulsystem werden Kinder zu systemgehorsamen Untertanen erzogen. Das Nachsprechen von vorgegebenem Inhalt wird belohnt. Individualität und eine eigene Meinung ist in den meisten Unterrichtsstunden verpönt oder wird sogar bestraft.
    Kinder lernen, sich geistig selbst zu zensieren und innerlich zu verstümmeln.
  • Die Raten an Depressionen und Suiziden bei Kindern und Jugendlichen steigen.
  • Kinder verlernen die natürliche Freude am Lernen und an Aufgaben, die sich natürlicherweise selbst
    stellen würden, um zu wachsen und zu lernen.
  • Durch intellektuellen Unterricht und die Nutzung digitaler Geräte verlieren Kinder die Kapazität des eigenen Beobachtens und Denkens, was die Grundlage für ihre Vorstellungskraft, Inspiration und Intuition ist.

„Richtig nachhaltig lernt man nur,
wenn man mit Leidenschaft, mit Begeisterung
und einer tiefen Freude ans Werk geht.“
Gerald Hüther


„Als geistbegabtes Wesen hat jedes Kind von Geburt an seinen eigenen inneren Lernplan.
Lebensfreude, Gesundheit, Selbstbewusstsein, Wissbegier, Konzentrations- und
Kooperationsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Ausdauer und aktives Engagement für
die Gemeinschaft kann man an jungen Menschen beobachten, die sich nach ihrem inneren
Lernplan entfalten durften.
Ihr Sozialverhalten wird durch Vorbilder geprägt: Je respektvoller und achtsamer
ein Kind behandelt wird, desto achtsamer und respektvoller wird auch sein eigener Umgang
mit sich selbst, der Natur und den Mitmenschen sein“.
Alexandra Terzic-Aue

 

Eine Vision: Wie könnte ein Bildungs- und Erziehungssystem der Zukunft aussehen?

Kinder werden dabei unterstützt, sich an das uns innewohnende außergewöhnliche menschliche Potenzial zu erinnern. Sie wachsen in einer liebevollen, sicheren Umgebung auf, entwickeln eine gesunde Selbstwahrnehmung, ein gesundes Selbstwertgefühl und werden ermutigt, zu widersprechen, das Gelernte in Frage zu stellen, sich eigene Gedanken zu machen und Antworten in sich selbst zu finden.


Die Lehrer und Begleiter der Kinder sind erfüllt von ihrer Berufung und dem Wunsch, die Kinder optimal in ihr höchstes Potenzial zu begleiten.


Der erste Ort für die Lebens- und Herzensbildung ist die Familie. Der zweite Ort ist die Gemeinschaft/das Dorf, in dem dann auch „Erlebnisräume“, „Lernorte“ und „Entfaltungsräume“ zur Verfügung gestellt werden, die gemeinsam mit den Kindern gestaltet werden. Es steht Eltern und Kindern frei, ob sie an diesen Lernorten oder zuhause frei lernen wollen.
An diesen Lernorten können die Kinder mit all ihren Sinnen, individuell, unter Berücksichtigung ihrer körperlichen, seelischen, intellektuellen und geistigen Bedürfnisse, und vor allem auch in direkter Verbindung zur Natur, die ihnen innewohnende Entdeckerfreude spielerisch ausleben.
Diese Räume sind kreative Abenteuerspielplätze. Hier werden die praktischen, künstlerischen,
philosophischen oder spirituellen Fragestellungen – das Erkunden der Welt – nicht rein über den Kopf, sondern im Zusammenwirken von Körper, Herz und Geist gelöst.
Hier werden von klein auf die mit den Naturgesetzen übereinstimmenden Lerninhalte nicht nur unterrichtet, sondern durch direkten Kontakt mit Böden, Wäldern, Bauernhöfen, Gärten, Gewässern, Pflanzen und Tieren am eigenen Leib erfahren. Was für ein Abenteuer, den Lebenskreislauf einer Pflanze vom Säen, Wachsen, Ernten, Zubereiten und schließlich Kompostieren zu erfahren oder zu lernen, die wildwachsenden Kräuter am Wegesrand zu erkennen und ihre heilkräftige Wirkung am eigenen Leib zu spüren.


Speziesübergreifende Kommunikation ist ein integraler Bestandteil des Lernens.
Jeder Handwerksbetrieb kann zu einem erweiterten Klassenzimmer werden. Jede Form von kreativem und künstlerischem Ausdruck wird willkommen geheißen, gelehrt und gefördert. Es gibt Theateraufführungen, in denen die jungen Menschen gleichzeitig auch bühnenarchitektonische Fragestellungen lösen können oder lernen, Kostüme zu fertigen. Sie lernen, selbst kleine Orchester und Chöre zu bilden. Einige entdecken ihre Talente als Tänzer, Theatermaler oder Maskenbildner, andere erproben ihre Fähigkeiten als Techniker
oder Organisatoren.
An den offenen Lernorten werden generationenübergreifende Verbindungen geknüpft: hier
treffen sich Menschen verschiedenen Alters, um gemeinsam Projekte umzusetzen, die auch
der Allgemeinheit dienen können. Diese offenen Lernorte sind ‚Impuls-gebende Zentren‘ des gesellschaftlichen Lebens. Hier werden auch neue Ideen für das gesellschaftliche und soziale Leben entwickelt und mit der Gemeinschaft und den lokalen – und je nach Potenzial auch mit den nationalen –
Weisenräten (siehe Kapitel 5) geteilt.


Der Mensch nimmt sich so in seiner Entwicklung nicht mehr als ein loses Element eines Systems, sondern als kreativer Mitgestalter eines großen lebendigen Organismus wahr. „Hauptfächer“ der bisherigen Schulen wie Lesen, Rechnen, Schreiben und Fremdsprachen  integrieren sich ganz natürlich in die spannenden Lernerfahrungen. Lesen und Schreiben wird zum Beispiel gerne gelernt, um Sprachen, Kochrezepte oder Texte zu diversen interessanten Projekten zu verstehen oder zu verfassen. Rechnen will gelernt werden, um in der Natur oder in Räumen Objekte zu bauen. Heilige Geometrie wird als Grundbaustein der Materie und auch der Biologie, Physik beim Entwurf oder Bau einer neuartigen Maschine erfahren etc.

 

Kinder werden dazu motiviert, ihr neues Wissen auch gleich anderen Kindern
weiterzugeben.
Bis zum 14. Lebensjahr ist der Zugang zu Computerhilfsmitteln zu vermeiden, während Kreativität, Imagination, Inspiration und Intuition angeregt und gefördert werden. Thematisiert werden vor allem die individuellen Stärken der Kinder. Fehler zu machen ist ein natürlicher und wichtiger Lernprozess.


Wir unterscheiden zwischen einer ersten Bildungsphase, in der ein Kind in behüteter Umgebung liebevoll begleitet wird und spielerisch entdecken darf, wer es ist und wofür es sich interessiert. Das natürliche und praktische Leben ist der große Lehrmeister.


Danach – etwa ab dem 12. Lebensjahr – folgt die fachliche oder universitäre Ausbildungsphase. Anstelle von Prüfungen oder Noten treten festliche Anlässe, bei denen die jungen Menschen individuell oder in der Gruppe präsentieren, was sie getan, geschaffen, gelernt oder eingeübt haben.


Besonders wichtig ist die Herzensbildung und die Bildung eines Neuen Bewusstseins des Verbunden-Seins allen Lebens und des Verständnisses für das Sein. Dazu werden im folgenden Kurse für das Mensch-Sein im Einklang mit der Natur und den Naturgesetzen entwickelt, die allen Menschen aller Altersgruppen nahe gelegt werden (siehe Bereich 2.b - Kurse für ein neues Bewusstsein).

 



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